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Wissensvermittlung im interdisziplinären Kontext


Projekt:

Vermittlung von Fachbegriffen zwischen Disziplinen

Stand der Forschung / eigene Vorarbeiten

Im Rahmen interdisziplinärer Kommunikation - sei es in der Forschung, sei es in der Aus- und Weiterbildung - spielt das Verstehen von Begriffen und von mit ihnen erknüpftem Wissen eine entscheidende Rolle (Klein, 1990, S. 85 ff.). In diesen Kontext lassen sich auch die Ergebnisse einordnen, die im Projekt "Interdisziplinäre Kommunikation in der wissenschaftlichen Weiterbildung" am Thema "Veränderung von Böden durch anthropogene Einflüsse" gewonnen wurden. Bei der inhaltsanalytischen Untersuchung von Fragen, die Historiker und Biologen an fachfremde Texte stellten, zeigte sich, daß die meisten Schwierigkeiten beim Lernen durch Nichtverstehen bzw. Mißverstehen von Begriffen auftraten.

 

Zielsetzung

Es sollen Grundsätze für die Erklärung von Fachbegriffen aus verschiedenen Disziplinen in Fernstudienmaterial im interdisziplinären Kontext erarbeitet werden. Die Untersuchung, die an Beispielen aus dem Themenbereich der Ökologie durchgeführt wird, soll einen Beitrag zur Frage leisten, wie Wissen aus unterschiedlichen Disziplinen sowie wissenschaftliches Wissen und Alltagswissen in der Weiterbildung zu verknüpfen sind.

 

Arbeitsprogramm

In wissenschaftlichem Weiterbildungsmaterial greift man sehr häufig auf unverzichtbare Fachbegriffe aus verschiedenen Disziplinen zurück. Wenn ihre Erläuterung nicht im fortlaufenden Text eingebunden werden kann, sind solche Fachwörter in einem Glossar definiert. Diese eingeschränkte Art der Begriffserläuterung reicht im interdisziplinären Kontext jedoch nicht aus. In diesem Zusammenhang stellt sich daher insbesondere folgende Frage: Welche Bestandteile muß die Erläuterung eines Begriffs enthalten, um im interdisziplinären Kontext eine Verknüpfung zwischen verschiedenen Disziplinen zu ermöglichen, so daß die Begriffe bei der Lösung komplexer interdisziplinärer Probleme sinnvoll genutzt werden können?

Dieser Frage wird in einer ersten Projektphase durch eine Laboruntersuchung nachgegangen. Die Wirkung verschiedener Versionen eines Textes auf die Nutzung der Begriffe im interdisziplinären Kontext wird durch Aufgaben überprüft.

In einer zweiten Versuchsphase werden die Ergebnisse der Laborsituation in der Praxissituation überprüft, indem die Adressaten nach ihrer Einschätzung verschiedener Versionen (hinsichtlich z.B. Abnahme von Verständnisschwierigkeiten, Zunahme der Lernzufriedenheit) befragt werden.

Aus den Ergebnissen dieser Untersuchungen werden Kriterien für die Erläuterung solcher Begriffe abgeleitet, die nicht im fortlaufenden Gedankengang interdisziplinären Lehrmaterials ausgeführt werden können, aber als "Glossarstichworte" gleichwohl dem disziplinübergreifenden Anspruch gerecht werden sollen.

Es wird angestrebt, mit dem Fernstudienzentrum der Universität Karlsruhe zusammenzuarbeiten sowie die im Projekt "Interdisziplinäre Kommunikation in der wissenschaftlichen Weiterbildung" begonnene Kooperation mit der Universität Bielefeld fortzuführen.

 

Literatur

Klein, J.T. (1990). Interdisciplinarity. History, Theory & Practice. Detroit: Wayne State University Press.

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen: Dr. Petra Reinhard(Petra_Reinhard@diff.uni-tuebingen.de) , Dr. Elke Rottländer(Elke_Rottlaender@diff.uni-tuebingen.de)

 
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Updated: Dezember, 1996